Drei persönliche Bestzeiten für die SG-Läufer bei den nationalen Titelkämpfen in Bremen
Am letzten Wochenende fanden die Deutschen Meisterschaften über 10km in Bremen statt. Für die SG Wenden waren neun Athleten am Start.
Beim Start der Frauen um 11:15Uhr schien die Sonne schon wieder vom wolkenlosen Himmel: „Das sind eigentlich so gar nicht meine Bedingungen“, kommentiert die W40-Läuferin Christl Dörschel das Wetter. Dennoch konnte sie wieder passgenau zu einem wichtigen Wettkampf ihr Potenzial voll abrufen. Nach 36:18min lief sie als Erste ihrer Altersklasse über die Ziellinie und freute sich riesig. „Ich weiß gar nicht, wie viele Titel ich insgesamt schon gesammelt habe“, gab die Gummersbacherin zu, aber über die 10kmauf der Straße stand sie selten ganz oben. „Das ist schon etwas sehr Besonderes!“ Start und Ziel des 5km langen Kurses, der zweimal durchlaufen werden musste, war direkt am Weserstadion. Nachdem ein kleiner Anstieg überwunden war, mussten die 145 Athletinnen zwei Runden mit Wendepunkten auf einer Allee laufen. Auf dieser etwas eintönigen und windanfälligen Strecke hatten sich die beiden Ottfingerinnen Steffi Osthoff und Judith Hacker zusammengetan, um sich in der Führungsarbeit abzuwechseln. Diese Strategie hatte schon in der Vorwoche beim 5000m-Lauf im Molzbergstadion hervorragend geklappt und ging auch in diesem Fall wieder gut auf. Steffi Osthoff konnte erneut zum langgezogenen Zielspurt ansetzen und kam nach 38:03min ein. Dies ist ihre zweitschnellste jemals gelaufene 10km-Zeit. Judith Hacker kam nur 11 Sekunden später ins Ziel und lieferte somit bei ihrer ersten DM-Teilnahme gleich ein tolles Ergebnis ab. Sie pulverisierte damit ihre Bestleistung um fast eine Minute. In der Mannschaftswertung erreichten die drei Frauen den achten Platz, wobei nur eine bzw. sechs Sekunden zu Platz 7 und 6 fehlten.
Die nächste SGlerin im Ziel war nach 39:34min Sandra Clemens, die nach langwierigen Problemen am Fuß im ersten 10km-Wettkampf des Jahres gleich wieder unter 40min bleiben konnte. Dieses Ziel hatte sich auch Rebecca Huckestein vorgenommen, doch am Sonntag hat es noch nicht ganz gereicht. Nach 40:29min kam die 25-Jährige ins Ziel, das direkt vor dem Weserstadion aufgebaut war. Dennoch war sie am Ende des Tages sehr zufrieden, denn sie stellte eine neue persönliche Bestleistung über diese Strecke auf: „Nächste Woche habe ich noch einen Triathlon mit einem 10km-Lauf zum Abschluss. Ich bin gespannt, wie schnell ich da unterwegs sein kann. Danach steht dringend die Saisonpause an.“
Ina Andrieu-Syrek lief als sechste Frau im roten Trikot ins Ziel. Ihre 47:30min bedeuten Platz 6 in der Altersklasse W55.
Das Feld der Herren war schon um 10:15Uhr auf die Strecke gegangen. Schnellster SGler war hier Simon Huckestein, der nach 31:46min auf Platz 40 in der Gesamtwertung einlief. „Ich bin nicht ganz zufrieden“, kommentiert der nun in Butzbach wohnende Athlet, der nach langwierigen Verletzungsproblemen im letzten Jahr angefangen hat sein Lauftraining mit Schwimmen und Radfahren zu ergänzen. Als Triathlet hat er in diesem Jahr auch schon einige Wettkämpfe erfolgreich bestritten. Zweiter Läufer im roten Dress war Fabian Jenne, der in 31:51min eine neue persönliche Bestleistung lief. „Eine Zeit unter 32min war eigentlich erst das Saisonziel für 2019. Und jetzt hat es in diesem Jahr schon geklappt“, freut sich der gebürtige Olper. Er führt dies insbesondere auf den letzten Kilometer zurück, den er zusammen mit einer kleinen Gruppe 15Sekunden schneller als die vorherigen Kilometerabschnitte zurückgelegt hatte. In der vergangenen Woche hatte er noch mit leichten Wadenproblemen zu kämpfen und einige Laufeinheiten durch Radfahren ersetzt. Diese Trainingsstrategie ist voll aufgegangen. Das Trio wurde von Nils Schäfer komplettiert. Der Westerwälder, der im vergangenen Jahr ebenfalls durch eine Verletzung, aber auch durch eine berufliche Weiterbildung, weniger Wettkämpfe bestritten hatte, lief nach 32:54min ins Ziel. Zusammen erreichten die Drei in der Mannschaftswertung den neunten Platz unter 29 Mannschaften.
Insgesamt war es wieder ein gelungenes Wochenende für die SG Wenden, auch wenn man mit weniger Medaillen bei anderen nationalen Titelkämpfen ins Sauerland zurückkehrte. Insbesondere in der Frauenwertung waren zahlreiche gute Teams am Start, wie Trainer Egon Bröcher schon vorher analysiert hatte. Auch bei den Männern hatte die übermächtige LG Telis Finanz Regensburg zehn Männer gemeldet.
SC