Bericht: 10km DM Bad Liebenzell

Stefan Groß wird deutscher Meister, Dörschel und das Männerteam M40/45 gewinnen Silber

Stefan Groß, Jörg Heiner, Christl Dörschel, Thomas Schönauer, Mark Fekadu, Sandra Clemens
Stefan Groß, Jörg Heiner, Christl Dörschel, Thomas Schönauer, Mark Fekadu, Sandra Clemens

 

Am vergangenen Sonntag fochten die Langstreckler des Landes die Deutsche Meisterschaft über 10km im Straßenlauf im baden-württembergischen Bad Liebenzell aus. Auch von der SG Wenden waren wieder einige Läuferinnen und Läufer am Start und konnten am späten Nachmittag zufrieden mit insgesamt drei Medaillen und drei neuen persönlichen Bestmarken nach Hause zurückkehren.

 

Der M40-Läufer Stefan Groß sicherte sich in beeindruckenden 31:59min die Goldmedaille seiner Altersklasse und ließ zahlreich jüngere Athleten hinter sich. Der Wilnsdorfer haderte im Ziel zunächst ein wenig mit seiner Leistung, weil er das Gefühl hatte, dass es auch noch schneller gegangen wäre. Doch spätestens bei der Siegerehrung auf der Bühne im Bad Liebenzeller Kurpark huschte ein Lächeln über sein Gesicht und er konnte zurecht stolz auf das Rennen sein.

 

In einer ähnlichen Gefühlsschwankung befand sich der Altersklassenkollege Jörg Heiner. Mit 32:49min lief er auf den undankbaren 4. Platz seiner Klasse. Es trennten ihn nur 12 Sekunden vom Edelmetall. Allerdings muss man bedenken, dass Heiner sich in der direkten Vorbereitung auf einen 100km-Wettkampf am kommenden Samstag befindet, bei dem er sich für die Weltmeisterschaften im nächsten Jahr empfehlen möchte. „Ich habe beispielsweise Läufe von 60 bis 70km in den letzten Wochen gemacht. Dazu bin ich in Olpe immer vom Bad bis nach Stade und zurück gependelt. Da ist klar, dass für die kurze Strecke ein wenig die Spritzigkeit fehlt“, analysiert er kritisch sein Rennen. Doch auch er konnte am Ende mit seinem Tagewerk zufrieden sein, denn durch die tolle Leistung des dritten SGlers in der Klasse M40, Thomas Schönauer, sicherten sich die drei Männer Silber in der Mannschaftswertung.

 

Ähnlich wie Groß und Heiner lagen bei Schönauer die Empfindungen zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt sehr nah beieinander. Im Ziel hatte eine Zeit von 36:03min aufgeleuchtet, sodass er sich trotz neuer persönlicher Bestleistung ein wenig über das verpasste Unterbieten der 36min-Marke ärgerte. Doch als die Netto-Zeit von 35:58min in den Ergebnissen erschien, gab es kein Halten mehr. Mit insgesamt 1:40:46h und einem Vorsprung von über acht Minuten ging die Silbermedaille nach Wenden, der Titel wurde nur um 20Sekunden verpasst.

 

Zur M40/45-Mannschaft gehört auch Neuzugang Mark Fekadu, der relativ kurzfristig von seiner ersten Teilnahme bei nationalen Meisterschaften erfahren hatte. „Es fühlte sich an, als ob Jogi Löw angerufen hätte“, kommentiert er die Anfrage des Trainers Egon Bröcher. In 38:14min sicherte er zum einen als vierter Mann die Mannschaft ab und konnte die Meisterschaftsatmosphäre nutzen um seine persönliche Bestleistung um etwa 40Sekunden zu drücken.

 

Christl Dörschel kam nach 36:29min ins Ziel. Da sie aufgrund der vielen Starterinnern ihre direkte Konkurrenz aus den Augen verloren hatte, musste sie sich im Ziel überraschen lassen. Am Ende sprang ein toller Silberplatz heraus, mit dem sie zwischenzeitlich schon gar nicht mehr gerechnet hatte: „Ich bin zufrieden, obwohl es heute in bisschen schwer lief. Ich hatte eine lange Wettkampfpause und brauche jetzt erstmal wieder ein paar Rennen.“ Ebenso wie Jörg Heiner hat sie sich ein straffes Wettkampfprogramm in den nächsten Wochen auf den Plan gesetzt. Start beim Münster Marathon am kommenden Wochenende und darauf in der Woche steht die Teilnahme an der internationalen Seniorenchallenge über 3000m an.

 

Zwar ohne Medaille, aber mit einer neuen persönlichen Bestmarke beschloss Sandra Clemens den erfolgreichen Tag der Truppe. Die „jüngste“ Teilnehmerin der SG-Delegation kam nach 39:18min ins Ziel und verbesserte zum dritten Mal in diesem Jahr ihre Bestleitung über die 10km-Strecke.

 

Zurück in der Heimat waren sich die Läufer einig: Das war ein erfolgreicher Ausflug in den Nordschwarzwald, der neben guten sportlichen Leistungen auch sehr viel Spaß gebracht hat.

SC