Deutsche Hallenmeisterschaften in Dortmund: Simon Huckestein im 1500 m Endlauf

Simon Huckestein /1500 m
Simon Huckestein /1500 m

 

Obwohl Simon Huckestein, SG Wenden, schon seit etwa 10 Jahren auf viele  Meisterschaften dieser Art zurückblicken kann, ist es für ihn, für den Verein, für den Trainer und für das Umfeld immer wieder etwas Besonderes.  Vor etwa 5000 Zuschauern in der ausverkauften Helmut- Körnig- Halle in Dortmund übertraf der beste Mittelstreckler des Kreises Olpe über die 1500 m mal wieder alle Erwartungen. Dabei standen kurioserweise die Vorläufe, als quasi Eintritt ins Finale, im Fokus. Im ersten von zwei dieser Vorläufe belegte er in sehr guten 3:50,42 min den 5. Platz und sicherte sich damit, etwas überraschend, die Teilnahme am sonntägigen Endlauf. Dabei sah es zu Beginn des Rennen nicht besonders gut aus. Durch das sehr hohe Anfangstempo, etwa 60 sec über 400 m, fand sich der SG Läufer zunächst erst einmal richtigerweise am Ende des Feldes wieder. Als aber die Spitze das Tempo etwas drosselte konnte sich Simon Huckestein im Feld nach vorn arbeiten. Am 1000 m Punkt hatte die Spitze des Feldes etwa 2:33 min - und Simon Huckestein im Schlepptau. Auf den letzten 500 m zeigte der SG Läufer aus welchem Holz Mittelstreckler geschnitzt sein können. Die Devise, nie aufzugeben und um jeden Millimeter zu kämpfen, führte dann auch zum gewünschten Erfolg und im dichtgedränkten Pulk schaffte der Altenkleusheimer den 5. Platz in 3:50,42 min.

Trotz dieser tollen Leistung war die Endlaufteilnehme zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesichert, lag aber durchaus schon in dem Bereich des Möglichen. Egon Bröcher: "3:50 min bekommt man nicht geschenkt, die müssen die im 2. Vorlauf erst mal laufen." 

Was würden die Teilnehmer des Zweiten Vorlaufes aus dieser Vorlage machen?  Schon im Vorfeld war den Fachleuten, durch die deutschen Bestenliste bekannt, dass viele der der deutschen Top Mittelstreckler, wie auch der SG Läufer im Leistungsbereich 3:49 - 3:51 min liegen. Beide Vorlaufsieger und weitere 10 Zeitschnellste qualifizieren sich für den Endlauf. Mit dem Startschuss des zweiten Vorlaufes, stieg somit bei den mitgereisten Fans und Freunden daher die Spannung. Doch schon zu Beginn des Rennens war klar - es wurde nicht das gefürchtete Hochgeschwindigkeitsrennen. Egon Bröcher: "Der zweite Vorlauf war von Beginn an etwa 2 Sekunden langsamer als der erste Vorlauf - schon bevor die Läufer im Ziel waren war mir klar das Simon sich als einer der Zeitschnellsten qualifiziert hatte. Er hat´s wirklich gut gemacht und ich freue mich für ihn." 

Gut gemacht hat er es auch im Endlauf. Dort erreichte Simon Huckestein nach einem taktisch klugen Rennen in wieder sehr guten 3:51,21 min den 9. Platz. Mit dem Platz unter den top ten der deutschen Mittelstreckler hat er das Optimum erreicht. Um wieder fit zu werden war gestern Abend noch etwas Physiotherapie und Massage bei Verena Dreier angesagt. Simon Huckestein: "Das Finale war dem Vorlauf ähnlich - nur mit besseren Gegnern. Zum Schluss habe ich vielleicht etwas zu früh den Endspurt begonnen - bei etwa 1200 m. Da habe ich die anderen mitgezogen und nicht abgeschüttelt. Vielleicht wäre ich bei einem kürzeren Antritt ein oder zwei Plätze weiter vorn gewesen. Ich war selbst gespannt wie ich mich vom harten Vorlauf erholen würde. Grundsätzlich war es ein super Wochenende ohne Einschränkungen."

 

P.S. Bemerkenswert sympatisch ist, dass Simon Huckestein kurz nach großen Rennen immer erst seine Freunde aus dem Verein auf der Tribüne aufsucht.