Um erfolgreich zu sein bietet der Laufsport für Langstreckler/innen eine große Fülle an Möglichkeiten. Die wohl kleinsten westdeutschen Meisterschaften - die Langstrecken - fanden am Samstag in Menden im alt ehrwürdigen Huckenohlstadion statt. Im Angebot waren die 10.000 m der Männer und Frauen. Schon allein das laufen von 25 Runden im Stadion schreckt schon die meisten ab, so dass sich, im Gegensatz zu den großen Straßenrennen, hier im Wettbewerb meist kleine Felder von Spezialisten/innen wiederfinden. Interessanter weise verlief an der Spitze das Rennen der Frauen exakt so wie das Rennen der Männer. In beiden Fällen konnte sich von Beginn an ein Duo absetzen. Bei den Frauen war das Tina Schneider vom TuS Deuz und Mealat Yemane von der SG Wenden. Etwa 20 Runden liefen beide einträchtig hintereinander, bis bei etwa km 8, Mealat Yemane das Tempo deutlich erhöhte. Sofort bildete sich eine Lücke zur zweitplatzierten Tina Schneider, die die Ätiopierin im Trikot der SG Wenden bis zum Ende hin nach und nach vergrößern konnte. In Neuer pers. Bestzeit von 36:58,01 min holte sich die SG Läuferin  den Titel vor Tina Schneider vom TuS Deuz in 37:44,31 min. Im Verfolgerfeld belegte in einem sehr gleichmäßigen Rennen, mit einem tollen Endspurt,Steffi Bröcher Platz 5 und Ina Rademacher wurde 7. in 40:37,40 min.

Auch bei den Männern konnte sich sofort ein Läuferduo vom übrigen Feld absetzen. Mit Johannes Hailu vom TuS Deuz und Ejob Solomun von der SG Wenden waren hier wieder die gleichen Vereinsfarben vertreten. Meist drückte der Läufer des TuS Deuz mächtig auf das Tempo, denn der Wendener litt noch unter den Folgen (Wundheilung und Trainingsausfall) eines Sturzes beim Paderborner Osterlauf. Doch Ejob Solomun ließ sich nicht abschüttel. Etwas unerwartet, schon 600 m vor den Ziel, suchte der Wendener mit einem langen Spurt die Entscheidung. Als Sieger im Ziel in 30:40,31 min hatte er 7 Sekunden Vorsprung auf seinen Deuzer Landsmann und Konkurrenten.

Auch aus dem Verfolgerfeld gab es erfreuliches zu berichten. In 32:01,16 min schrammte Nils Schäfer (SG Wenden) als sechster, in neuer persönlicher Bestzeit, ganz knapp an einer 31er Zeit vorbei. Der junge Westerwälder konnte dabei in einer größeren Gruppe mitlaufen. Nach 15:55 min für die erste Hälfte deutete sich schon ein gutes Ergebnis an. Mit einer sehr schnellen Schlußrunde (72 sec) untermauerte er sein sehr gutes Ergebnis und den 6. Platz. Weniger zufrieden mit dem geleisteten war Sven Daub. Obwohl Sieger der Klassen M 30 in 32:24,01 min war der Wilnsdorfer in Trikot der SG Wenden im Ziel erkennbar nicht zufrieden. Leichte Verhärtungen an der linken Wade, die über die lange Distanz auf der Kunststoffbahn weiteren hohen Belastungen ausgesetzt war, hatten ein besseres Ergebnis verhindert.  KR

Ergebnisse im Überblick:

10.000 m Frauen:

1. und westdt. Meisterein Mealat Yemane   36:58,01 min 

5. Steffi Bröcher 39:43,83 min

7. Ina Rademacher  40:37,40 min

10.000 m Männer:

1. und westdt. Meister  Ejob Solomun   30:40,31 min

6. Nils Schäfer    32:01,16 min

1. M 30  Sven Daub  32:24,01 min