Deutsche Halbmarathonmeisterschaften in Husum

Ejob Solomun 3. Platz in 64:58 min; Ramona Wied deutsche Meisterin der W 45

v.l: Steffi Bröcher, Egon Bröcher, Christl Dörschel, Tim Sidenstein, Ramona Wied, Sven Sidenstein, Laura Lienhart, Mara Lückert, Nils Schäfer und Ejob Solomun
v.l: Steffi Bröcher, Egon Bröcher, Christl Dörschel, Tim Sidenstein, Ramona Wied, Sven Sidenstein, Laura Lienhart, Mara Lückert, Nils Schäfer und Ejob Solomun

Für die Läuferinnen und Läufer SG Wenden war es wieder ein grandioses Wochenende. Bei den deutschen Meisterschaften im Halbmarathonlauf im norddeutschen Husum erkämpfte sich die Wendener Armada soviele Medaillien wie noch nie zuvor bei einer nationalen Meisterschaft. Mit 2 x Gold, 2 x Silber und 2 x Bronze gehörte die SG Wenden, zusammen mit der Telis Finanz Regensburg zu den erfolgreichsten Clubs der Veranstaltung und machte wieder bundesweit auf sich aufmerksam. So kam dann auch Trainer Egon Bröcher ins schwärmen: "Das waren für uns die besten Meisterschaften die wie je hatten. Zum ersten Mal sind wir bei den Männern und bei den Frauen vorne mit dabei."

Ganz besondere Beachtung verdient da sicher Ejob Solomun. In 1:04:58 Std. für die 21,1 Kilometer war es ein herausragendes Ergebnis für den 22-jährigen Eritreer. Mit dieser Leistung sicherte er sich im Gesamteinlauf, nach 6 Runden durch die Husumer Innenstadt, hinter Philipp Pflieger (Regensburg) 1:04:13 Std. und Manuel Stöckert (SC Osthein Rhön) 1:04:32 Std. den sensationellen 3. Platz und den Sieg in der Klasse U23. Die einzelnen Kilometerabschnitte hat er damit in 3:04,7 min und die 10 km jeweils in 30:47 min zurückgelegt. Seine bisherige Bestzeit aus 2014 von 1:06:24 Std. konnte er damit nochmal deutlich unterbieten.

Da auf der Strecke, für Norddeutschlands Küsten ja üblich, ständig sehr starker Wind wehte, wurde das Feld schon kurz nach dem Start in viele kleine Gruppen zerlegt, wo jeder versuchte etwas Windschatten zu ergattern. Ejob Solomun hatte sich mutig für die zunächst fünfköpfige Führungsgruppe entschieden. Dort konnte er den beiden Besten bis wenige Kilometer vor dem Ziel Parolie bieten. Der Gewinn der Bronzemedaille bei Deutschen ist der bisher größte Erfolg des jungen Eritreers.

Durch seinen etwas defensiveren Aufgalopp nach dem Start, fand sich Tim Sidenstein leider in der Verfolgergruppe wieder. Daraus versuchte er zwar mehrmals im Alleingang den Anschluß nach vorn herzustellen, doch der Wind wusste das erfolgreich zu verhindern. Mit 1:07:15 Std. belegte der SG Laufstar im Ziel den 11. Platz und blieb damit nur gut eine halbe Minute hinter seiner persönlichen Bestzeit. Tim-Arne Sidenstein: "Durch den extremen Wind war das schon sehr schwierig. Mit dem Ergebnis bin ich dennoch nicht zufrieden - ich wollte weiter vorne sein. Außerdem war ich letzte Woche noch im Trainingslager und logisch etwas müde in den Knochen."

Mit seinem Halbmarathondebüt war sein älterer Bruder Sven Sidenstein dagegen sehr zufrieden. In sehr starken 1:10:28 Std. belegte er im Ziel Platz 24 und konnte seine derzeitigen Möglichkeiten voll abrufen. Auch sein Vereinskollege Nils Schäfer jubelte über eine neue pers. Bestzeit. In 1:11:21 Std. belegte er ebenfalls noch einen Platz unter den Top 30 und verbesserte sich um über eine Minute. Mit diesen Leistungen belegte das Männerteam der SG Wenden, hinter Regensburg und Roth (Nürnberg), den 3. Platz. In 3:22:40 Std. (Zeitaddition der besten Drei) war das SG -Team damit so schnell wie noch nie - selbst nicht beim Titelgewinn 2011 und 2012 in Griesheim.

Nicht minder schlagkräftig zeigte sich das SG-Frauenteam in Husum. In ihrem ersten Jahr in der Klasse W 45 wurde Ramona Wied überraschend deutsche Meisterin. In 1:24:41 Std. lief sie genau ihre bisherige persönliche Bestzeit. Auch Steffi Bröcher, die sich in den letzten Rennen auf hohem Niveau stabilisiern konnte, durfte sich in 1:26:41 Std. über eine klare neue persönliche Bestzeit und Platz 13 in der Frauenklasse freuen. Hinter ihren Erwartungen blieb Christl Dörschel zurück. Mit 1:22:55 Std. war sie zwar die schnellste aus dem SG-Kader, doch anhaltende starke Seitenstiche (der Laie staunt vielleicht, dass auch Profis damit zu kämpfen haben) machten es ihr unmöglich ein höheres Tempo zu laufen. Christl Dörschel: "Ich habe mich durchgequält bis ins Ziel. Ich hatte immer die Mannschaftswertung im Blick." In ihrer Altersklasse W 35 wurde sie damit vierter.

Und da gab es dann auch die nächste positive Überraschung. In der Addition der Zeiten, Dörschel, Wied, Bröcher, ergaben sich 4:14:26 Std. und das bedeutete, hinter Regensburg, der 2. Platz in der Gesamt-Teamwertung. Ramona Wied: "Wir hatten im Vorfeld etwa mit Platz 6 geliebäugelt - deutscher Vizemeister fühlt sich auch sehr gut an."  Den gleichen Titel darf nun auch Mara Lückert tragen. In 1:28:08 Std. wurde sie in ihrer Altersklasse zweite.

Die Zweite Medaille in Gold gab es dann noch für das Frauenteam in der Klasse  W35-W45. Hier setzte sich die SG Mannschaft, noch mit Mara Lückert (1:28:08 Std.) und Laura Lienhart (1:26:50 Std.), gegen die bundesdeutsche Konkurrenz durch.

Ergebnisse im Überblick:

3. und 1. Platz U23   Ejob Solomun     1:04:58 Std

11. Platz  Tim Sidenstein      1:07:15 Std.

24. Platz  Sven Sidenstein   1:10:28 Std.

30. Platz   Nils Schäfer          1:11:21 Std.

4. Platz W 35  Christl Dörschel   1:22:55 Std.

1. Platz W 45  Ramona Wied      1:24:41 Std.

13. Platz  Steffi Bröcher            1:26:41 Std.

...    Laura Lienhart        1:26:50 Std.

2. Platz W 45  Mara Lückert     1:28:08 Std.

Mannschaften:

3. Platz Gesamtwertung Männer   3:22:40 Std.

2. Platz  Gesamtwertung Frauen  4:14:26 Std.

1. Platz   Frauen W35-45   4:15...  Std.

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