Am Ende war es Platz 5 für Ejob Solomun und die Bronzemedaille für die Männermannschaft.
(weitere Fotos unten.)
Um es vorweg zu sagen - mit dem vielleicht erhofften Hattrick ist es leider nichts geworden. War das Männerteam der SG Wenden 2014 und 2015 die beste Crosslaufmannschaft Deutschlands, wurden die Südwestfalen am Samstag in Herten (Recklinghausen), im Rahmen der diesjährigen Cross-Meisterschaften, von den Herren des LAC Quelle Fürth abgelöst. Mit nur 29 Punkten in der Addition der besten drei Läufer eines Vereins, waren die Bayern extrem gut und von niemandem zu bezwingen. Hinter dem überraschend starken Team der LG Dorsten (46 Punkte) belegte die Mannschaft der SG Wenden mit 50 Punkten den Bronzerang. Die Mannschaften aus Braunschweig und Kassel konnten knapp aber erfolgreich abgewehrt werden.Trainer Egon Bröcher: "Heute haben wir nicht Gold verloren sondern Bronze gewonnen." In der Besetzung Ejob Solomon, Simon Huckestein, Nils Schäfer und Marco Giese war das Team zwar erfolgreich, doch musste der Ausfall von Tim-Arne Sidenstein kompensiert werden. Mit Knieschmerzen musste sich dieser schon nach etwa 1 km aus dem Rennen verabschieden. Tim-Arne Sidenstein: "Ich habe schon länger damit Probleme; es gibt Tage da spüre ich Nichts, es gibt aber auch Tage da geht nichts - und ein solcher ist heute." In der Einzelwertung der 10,4 km Distanz, war erwartungsgemäß Eyob Solomun der beste im Dress der SG Wenden. Im Ziel belegte der 23-jährige Eritreer in 33:26 min Platz 5 und konnte sich somit wieder in der deutschen Langstreckenspitze behaupten. Über weite Teile der Strecke konnte Eyob Solomun um Platz drei mithalten. Erst auf den letzten 2 Kilometern musste er dem etwas zu hohen Anfangstempo Tribut zollen und rettete sich mit einem fullminaten Finish, sprichwörtlich "mit dem letzten Tropfen Sprit", noch als Fünfter ins Ziel. Ein starkes Rennen absolvierte auch wieder Simon Huckestein. In 34:52 min belegte der SG-Dauerbrenner den 20. Platz und zeigte sich sehr zufrieden.Simon Huckestein: "Ich wollte nicht, aber ich bin zu schnell angegangen. Gerade auf dieser Strecke war das ein Fehler. Ich bin gut durchgekommen aber auch völlig platt." In der Tat musste der "gelernte Mittelstreckler" auf den letzten 300 m nochmal sein ganzes Können auspacken. Im Spurt konnte er den Rückstand auf 2 Gegner verringern und den Kollegen Theodor Popp aus Gera kurz vor dem Zielstrich noch in die Schranken weisen. Vorsitzender Holger Keller: "Es ist immer wieder bemerkenswert und bewundernswert wie Simon um jeden Milimeter und jeden Platz kämpft." Nils Schäfer, in 35:51 min auf Platz 25, und Marco Giese auf dem 29. Platz in 36:52 min komplettierten das Wendener Team der Männer Langstrecke.
Mit der geballten Härte des Crosslaufes wurden auch die Nachwuchsläufer der SG Wenden konfrontiert. In der Klasse der B-Jugend (U18) belegte das SG-Team, in der Besetzung Daniel Trinkner, Frederik Wehner und Maximilian Clemens mit 185 Punkten Platz 13. Auf der etwa 4,5 km langen Strecke war Daniel Trinkner in 17:09 min auf dem 38. Platz der beste SG Läufer. Trainerin Laura Jacob: "Gerade hier bei den deutschen konnten die Jungs gute Erfahrungen sammeln. Das war heute auch was für den Kopf."
In der Tat lohnt es sich einen Blick auf die Bedingungen und die Strecke zu werfen, die bei den Trainern, Zuschauern und Athleten/innen das Gesprächsthema des Tages war. Mit 5 Grad und von oben trocken, waren die Bedingungen für die Zuschauer ideal. Organisatorisch hat die ausrichtende LS Herten die Aufgabe sehr gut gelöst und für die Bodenverhältnisse ist nun mal Mutter Natur zuständig. Crossläufer sind wahrlich keine Weicheier, doch das durch die Niederschläge der letzten Wochen stark aufgeweichte Gelände und somit tiefes Geläuf, hat sicher so manche Nerven gekostet. Das Kredo aller Trainer an ihre Schützlinge war demzufolge: "Das Rennen dezent angehen, keine frühzeitigen Körner verpulvern, keine sinnlosen Zwischenspurts einlegen, zurückhaltend laufen, das Rennen wird im Kopf entschieden."
Im Park im Backumer Tal müssen sich in den Köpfen mancher Athleten ware Dramen abgespielt haben. Sich Runde für Runde bergauf und bergab durch knöcheltiefen Schlamm zu kämpfen erfordert eine besondere Mentalität. Doch es gibt unterschiedliche Arten von Schlamm, zum Einen den von Kindern geliebten, stark gewässerten 2-3 cm tiefen, spritzfähigen Schlamm und zum Anderen den knetfähigen 20 cm tiefen zähen Schlamm. Letzterer war Bestandteil der Strecke und dafür verantwortlich, dass so mancher Laufschuh steckenblieb und kaum noch sichtbar das zeitliche in dem selben segnete. Fleißige Helfer sammelten die "Matschknödel mit Schnürsenkel" auf und diese konnten somit im Ziel ihren ebenso verdrecketen Eigentümern wieder übergeben werden. Selbst alte Fahrensleute der Leichtathletik waren angetan und die Firma Kärcher hätte werbewirksame Vorführungen machen können.
Ergebnisse: (Fotos unten)
Männer Langstrecke 10,4 km:
5. Platz Ejob Solomun 33:26 min
20. Platz Simon Huckestein 34:52 min.
25. Platz Nils Schäfer 35:51 min
3. Platz Männermannschaft mit Ejob Solomun, Simon Huckestein und Nils Schäfer
Jugend B / U 18:
38.Platz Daniel Trinkner 17:09 min
68.Platz Frederik Wehner 18:15 min
79. Platz Maximilian Clemens 18:50 min
13. Platz Mannschaft U18 (185 Punkte) mit Daniel Trinkner, Frederik Wehner und Maximilian Clemens
Jugend A / U20
80.Platz Nils Torben Wehner 24:20 min
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